Selbstanlieferung zum Wertstoffhof
Kommunaler Wertstoffhof der Stadt Brandenburg/Havel, August-Sonntag-Straße
Nie über den Restmüll entsorgen
Nicht mehr nutzbare Solarmodule (Module von Photovaltaikanlagen, Photovoltaikmodule) sind der Verwertung zuzuführen, denn das Glas der Solarmodule kann recycelt werden, ebenso der Aluminiumrahmen. Solarmodule enthalten zudem wertvolle Stoffe, wie Silizium*. Auch Tellur, Indium und seltene Erden sind enthalten, deren Rückgewinnung ist zur Zeit jedoch noch nicht immer abschließend gelöst.
Selbstverständlich ist eine Entsorgung defekter Solarmodule über den Restmüll verboten.
ANNAHME VON SOLARMODULEN NUR IM BRINGSYSTEM
Defekte/verbrauchte Solarmodule können, wie alle anderen Elektro-/Elektronikaltgeräte, zweimal im Jahr gebührenfrei auf dem kommunalen Wertstoffhof, August-Sonntag-Straße (Mo bis Fr 8-18 Uhr | Sa 8-14 Uhr ) selbst abgegeben werden. Sie sind als Elektroaltgerät in die Gerätegruppe 6 gemäß ElektroG einzuordnen.
Bei einer geplanten Anlieferung von mehr als 20 Geräten/Solarmodulen ist Anlieferungszeitpunkt vorab mit dem Wertstoffhof abzustimmen (§13, Abs. 5 ElektroG). Telefon 03381 323700 oder über die Service-Hotline 03381 323732.
Eine Abholung nach Anmeldung wird nicht angeboten. Fragen Sie unbedingt auch den Lieferanten/Hersteller Ihrer Solarmodule, ob eine Rücknahme defekter Teile angeboten wird.
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Zitat FAZ.net vom 7. April 2022*
"Recycling für Solarzellen | Strahlt fast wie neu | von Wolfgang Kempkens
Die Menge an ausgedienten Solarmodulen wird immer größer. Fraunhofer-Forscher haben nun ein Verfahren entwickelt, um das zu recyceln, was bisher auf dem Müll landet: das Halbleitermaterial Silizium.
Haben alte Solarmodule ausgedient, kann das Silber, Kupfer und Aluminium, das in ihnen steckt, zurückgewonnen werden. Doch ausgerechnet das Halbleitermaterial Silizium landet auf dem Müll. Jährlich fallen in Deutschland rund 10 000 Tonnen Silizium aus Altmodulen an. Eine stolze Menge, die von 2029 an mehrere Hunderttausend Tonnen erreichen dürfte, weil zu diesem Zeitpunkt jene Anlagen aus der zwanzigjährigen EEG-Förderung fallen, die in der ersten großen Ausbauwelle zwischen 2009 und 2011 installiert wurden.
Jetzt wollen die Fraunhofer-Institute für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg und für Silizium-Photovoltaik (CSP) in Halle an der Saale gemeinsam mit dem Recycler Reiling aus Harsewinkel bei Gütersloh der Verschwendung ein Ende bereiten. Sie haben eine Technik entwickelt, mit der das Silizium in nahezu reiner Form zurückgewonnen wird – unabhängig vom Hersteller der Module, wie die Projektpartner hervorheben.
ISE-Forscher haben aus dem recycelten Silizium neue Solarzellen hergestellt, die mit 19,7 Prozent allerdings einen niedrigeren Wirkungsgrad haben als Premium-Zellen aus frischem kristallinem Silizium. Diese kommen auf 22,2 Prozent. Hinsichtlich der Lebensdauer schenken sich beide dagegen nichts.
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Im CSP werden zunächst die leicht gewinnbaren Wertstoffe abgetrennt und die Siliziumzellen zerschlagen. Die 0,1 bis einen Millimeter großen Bruchstücke landen in einem nasschemischen Ätzbad, das die elektrischen Kontakte und andere Störstoffe entfernt. Damit ist der Weg fürs Einschmelzen frei. Das Silizium wird anschließend zu sogenannten Ingots verarbeitet. Das sind mächtige Blöcke, aus denen feine Sägen dünne Scheiben, die Wafer, schneiden. Auf die so gewonnenen Wafer schließlich können die ISE-Ingenieure wieder fotoelektronische Schichten auftragen, die Sonnenlicht in elektrische Energie wandeln."
Siehe auch "PERC-Solarzellen aus 100 Prozent recyceltem Silizium" in der Linkliste.